Corona und seine Folgen – Antworten & Tipps, Folge 13

Unglaublich, aber leider wahr: es gibt tatsächlich Betrüger, die sich die aktuelle weltweite Corona-Krise für ihre Machenschaften zunutze machen und noch mehr Schaden für die eh schon hart getroffenen Menschen verursachen.

Wir möchten Ihnen in dieser Folge einige aktuell kursierende Betrugsfallen benennen, damit Sie diesen Versuchen entgehen können.

Fall 1:

Die Bundesagentur für Arbeit warnt in ihrer gestrigen Pressemitteilung vor einer betrügerischen Phishing-Mail an Arbeitgeber zum Thema Kurzarbeitergeld, deren Absender damit an persönliche Kundendaten gelangen wollen.
Die Absender-Mailadresse lautet und fordert dazu auf, konkrete Angaben zur Person, zum Unternehmen und zu den Beschäftigten zu machen, um Kurzarbeitergeld zu erhalten.
Löschen Sie solche Mails bitte umgehend!

Pressemitteilung der Bundesagentur für Arbeit vom 02.04.2020 dazu:
https://www.arbeitsagentur.de/presse/2020-21-gefaelschte-mail-an-arbeitgeber-zum-kurzarbeitergeld-im-umlauf

Fall 2:

Das Landeskriminalamt (KA) Baden-Württemberg hat vor ein paar Tagen eine Warnmeldung für Unternehmen herausgegeben: Cyberkriminelle versuchen eine betrügerische Datenerlangung im Zusammenhang mit Corona-Soforthilfeanträgen.
Auf verschiedenen Internet-Seiten werden in Bedrängnis geratene Unternehmen aufgefordert, ein dort abgelegtes Formular mit Daten auszufüllen und dieses hochzuladen. Mit den Daten werden im Folgenden Betrugsstraftaten begangen und u.a. gefälschte Anträge mit den Unternehmensdaten gestellt.
Unternehmen wurden sogar mit Anrufen auf diese Seiten hingewiesen, der Anrufer gibt sich dann als Angehöriger von offizieller Stelle zur Abwicklung der Soforthilfe aus.
Für die Antragstellung der Soforthilfe sind ausschließlich die offiziellen Landesstellen vorgesehen, dies sind die Ministerien und Landesförderbanken mit Unterstützung der Indistrie- und Handelskammern.

Hier die offizielle Meldung des Landeskriminalamts BW dazu:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110980/4558678
Hier das pdf in der Meldung auf dem Presseportal anklicken.

Fall 3:

Hier läuft der Hase eher umgekehrt -> einige wenige schwarze Schafe unter den Selbstständigen und Freiberuflern nutzen die aktuelle Situation unberechtigt aus, um die vom Bund und Land in dieser Notsituation zur Verfügung gestellten Hilfsaktionen wie der Corona-Soforthilfe zu erhalten.
Diesen schwarzen Schafen sei gesagt: wer die Formulare und Anträge bewusst falsch ausfüllt oder mehrere abschickt, begeht Subventionsbetrug! Dieser kann geahndet werden mit Geldstrafen oder gar Freiheitsstrafen.
Die Soforthilfe kann nur gestellt werden, wenn die finanzielle Notlage direkt von der Corona-Krise verursacht wurde.

Hier ein kurzer Einspieler von n-tv von heute/03.04.2020 dazu:
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/wirtschaft/Behoerden-warnen-vor-Betrug-bei-Corona-Soforthilfe-article21689887.html

Fall 4:

Das Bundeskriminalamt warnt vor Haustürbetrug mit Covid-19-Tests!
Betrüger nutzen die Verunsicherung der Bevölkerung aus und geben vor, Corona-Tests an der Haustür/bei Ihnen zuhause durchzuführen. Meist haben die Betrüger vorher die Wohnviertel ausspioniert und spekulieren darauf, in die Wohnungen und Häuser gelassen zu werden, um dort bei passender Gelegenheit im angeblichen Test-Verlauf Wertgegenstände zu stehlen.
Es werden von den Bundesbehörden und ihren Beauftragten KEINE unangemeldeten Corona-Test an der Haustür durchgeführt!
Lassen Sie Ihnen fremde Menschen mit solchem Ansinnen keinesfalls ins Haus!

Hier ein Artikel dazu bei der Polizei-Beratung/Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes:
https://www.polizei-beratung.de/startseite-und-aktionen/aktuelles/detailansicht/haustuerbetrug-mit-covid-19-tests/

Beliebt ist auch der „Enkeltrick“, bei dem vor allem älteren Menschen vorgegaukelt wird, dass  Angehörige Corona-infiziert seien und daher dringend Geld benötigen, das der Betrüger das Geld dem kranken Angehörigen überbringen würde.

Hier ein Artikel mit Filmbeitrag auf der Homepage des WDR:
https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/corona-trickbetrug-betrug-100.html

Fall 5:

Im Internet werden von Fake-Shops medizinische Geräte, Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken angeboten, die die Käufer nach der Bestellung und Bezahlung nie erhalten!
Anzeichen für Fake-Shops sind ein fehlendes Impressum und fehlende Direkt-Kontaktdaten. Die Seiten haben auch keine Verschlüsselung (achten Sie auf das Vorhängeschloss in der Adressleiste oder das fehlende https://). Eine Bezahlung ist meist nicht über verschlüsselte und gesicherte Art möglich.

Hier ein Artikel auf deutschlandfunk.de dazu:
https://www.deutschlandfunk.de/profit-mit-der-angst-vor-corona-falsche-corona-tester-und.697.de.html?dram:article_id=473789

Es macht einen fassungslos, wie perfide Betrüger die Verunsicherungen und Ängste der Menschen in einer solchen Krise ausnutzen und wir können nur eindringlich vor solchen Maschen warnen!
Fragen Sie lieber einmal zu viel als einmal zu wenig nach, ob Sie tatsächlich einem legitimierten und seriösen Vorgehen im Zusammenhang mit Corona folgen.

In diesem Sinne: Passen Sie bitte in allen Belangen gut auf sich und Ihre Lieben auf, lassen Sie sich keinen „Bären aufbinden“ und vor allem: bleiben Sie gesund!

Herzliche Grüße
Ihre Menschen der beratergruppe:Leistungen