Corona und seine Folgen – Antworten & Tipps, Folge 57

Wie bei der letzten großen Beschluss-Sitzung geplant und angekündigt, hat heute – Montag, 16.11.2020 – das Corona-Kabinett in einer Zwischenbilanz über die Auswirkungen aus nunmehr zwei Wochen Lockdown-Light/Wellenbrecher-Lockdown beraten.

Hierbei stand die Entwicklung des Infektionsgeschehens im Mittelpunkt, insbesondere in den Schulen, die Inzidenzwerte und R-Werte sowie natürlich die Betrachtung der Lage der Krankenhäuser bzgl. der Möglichkeiten der Intensivversorgung.

Aktuell ist zwar die exponentielle Zunahme der Infektionsfälle etwas gebremst, doch sind die Zahlen weiterhin auf einem zu hohen Niveau und die Gefährdung eines funktionierenden Gesundheitssystems ist nach wie vor groß.
Daher ist an eine Lockerung der Beschränkungen laut der Kanzlerin Angela Merkel und der Länder-Chefs nicht zu denken, im Gegenteil, es wird sogar eine Verschärfung der Maßnahmen als sinnvoll erachtet.

Allerdings waren sich Kanzlerin Merkel und ein Teil der Länder-Chefs in einigen Punkten nicht einig und so gab es letztendlich heute nur „Zwischenentscheidungen“. Für tiefgreifende Beschlüsse über Lockerungen oder Verschärfungen wird am 25. November neu beraten, wenn die Auswirkungen der aktuellen Beschränkungen bessere Erkenntnisse liefern und neue Konzepte erarbeitet sind.

Vor allem zum Thema Infektionsgeschehen an Schulen herrschte massive Uneinigkeit. Der Bund hatte in seiner Beschlussvorlage hierzu konkrete Forderungen vorgelegt – Maskenpflicht für alle auf dem gesamten Schulgelände und während des Unterrichts, halbierte Klassen in festen Gruppen, Distanzunterricht  für Schüler in Quarantäne  – die die Länder nicht alle mittragen wollten. Daher sollen die Länder bis zum Termin in der kommenden Woche einen Vorschlag vorlegen, wie Ansteckungsrisiken in den Schulen weiter reduziert werden können.

Ob diese Uneinigkeit wirklich vertrauensbildend auf die Menschen wirkt, die schlussendlich mit den Maßnahmen und ihren Auswirkungen umgehen und leben müssen, sei hiermit stark angezweifelt …

Bezüglich der Verschärfung allgemeines Kontaktbeschränkungen blieb es zunächst bei dringenden Empfehlungen/Appellen an die Bürger:

– kompletter Verzicht auf nicht notwendige Kontakte – jeder unnötige Kontakt ist zu vermeiden. Zitat Angela Merkel: „Jeder Kontakt, der nicht stattfindet, ist gut!“

– Verzicht auf private Feiern bis Weihnachten

– Beschränkung privater Zusammenkünfte auf einen festen weiteren Hausstand (immer den gleichen Hausstand), dies schließt auch Kinder und Jugendliche ein

– Treffen in der Öffentlichkeit nur mit Angehörigen des eigenen Haushaltes + max. zwei Personen eines weiteren Haushaltes

– Verzicht auf Freizeitaktivitäten, private Reisen und touristische Tagestouren

– Verzicht auf nicht notwendige Aufenthalte in geschlossenen Räumen, Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln

– Häusliche Quarantäne bei Erkältungssymptomen (Husten, Schnupfen) für fünf bis sieben Tage, dabei die Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung nutzen

– Personen aus der Risikogruppe sollen nur völlig symptomfrei besucht werden (sowohl zuhause wie auch in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern

– ab Dezember erhalten besonders gefährdete Menschen (die sogenannten vulnerable Gruppe) zum Eigenschutz je 15 FFP2-Masken gegen eine geringe Eigenbeteiligung, den Großteil der Kosten übernimmt der Bund

Die Ergebnisse der Beratung im Wortlaut in der Pressemitteilung:
www.bundesregierung.de/videoschaltkonferenz-der-bundeskanzlerin-mit-den-regierungschefinnen-und-regierungschefs-der-laender-am-16-november

Die Pressekonferenz dazu in der Mediathek der Bundesregierung:
www.bundesregierung.de/breg-de/mediathek

Bleiben Sie gesund und bleiben Sie besonnen,
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